Ob es ein Audio- oder Video-Anruf ist, eine Chat-Nachricht oder ein Online-Meeting. Viele Unternehmen möchten Teams einsetzen, sind aber mit Skype for Business gestartet.
Vielleicht noch nicht im vollen Funktionsumfang, wie es sich Microsoft wünscht. Aber Microsoft Teams bietet ja doch das ein oder andere Gimmick oder auch die ein oder andere Funktion, die man bei Skype for Business vermisst. Was tun?
Co-Existenz
Für dieses Szenario stellt Microsoft verschiedene Wege einer Co-Existenz beider Welten zur Verfügung, damit man als Unternehmen seine Mitarbeiter an die neuen Funktionen und Werkzeuge von Microsoft Teams langsam heranführen und die Mitarbeiter auf die Änderungen einstimmen kann. Über die Co-Existenz kann man einzelne Workloads aus Skype for Business Online nach Teams verschieben. So lernen die Mitarbeiter die Vorteile von Microsoft Teams zu nutzen und es stellt sich als eine weiche Migration dar.
Hierzu stellt Microsoft verschiedene Co-Existenz Szenarien zur Verfügung: Islands Mode, Skype for Business with Teams Collabs, Skype for Business with Teams Collabs & Meetings. Der Vollständigkeit halber seien noch die beiden anderen Betriebsmodi erwähnt: SfB Only und Teams Only. Dies sind allerdings keine Co-Existenzen, sondern, wie der Name schon vermuten lässt, ein entweder oder.
Islands Mode
Der Islands Mode ist bei einem Office 365 Tenant standardmäßig aktiviert. Im Islands Mode sind beide Programme und Workloads vollständig getrennt. Die jeweilige Kommunikation bleibt immer in dem Programm, aus dem diese auch initiiert wurde. Startet man einen Chat aus der Skype for Business Anwendung zu einem Kollegen, so öffnet sich beim Empfänger auch das Skype for Business Chat Fenster und es wird über Skype for Business kommuniziert.
Startet man hingegen die Kommunikation über Teams, so erfolgt diese innerhalb des Teams Client. Es sind also wirklich zwei getrennte Welten und werden nicht vermengt. Dies stellt sich an verschiedenen Stellen für den Anwender dar. So ist zum Beispiel der Präsenzstatus in beiden Programmen unabhängig. Ist man im Skype for Business Online und verfügbar, so kann man in Teams einen ganz anderen Präsenzstatus pflegen. Möchte man zu einem Online Meeting einladen, so hat man im Outlook die Möglichkeit entweder ein Skype for Business Online Meeting zu erstellen oder ein Teams Meeting.
Dies hat den vermeintlichen Vorteil, dass die Anwender sich nicht so schnell umstellen müssen und mit beiden Programmen zeitgleich arbeiten können. Vermeintlich, da in dem Augenblick eben keine einheitliche Kommunikationsplattform im Unternehmen mehr gegeben ist. Anwender finden Informationen an verschiedenen Stellen (Chat im Skype for Business, Chat im Teams, Gruppenchat im Teams), der Präsenzstatus kann irreführend sein, da in beiden Welten unterschiedlich und vieles mehr. Diese Phase können Unternehmen nutzen, um nach jahrelanger Nutzung von Skype for Business die Anwender langsam auf etwas Neues einzustimmen und die Anwender mit Teams vertraut werden zu lassen. Es sollte dann aber möglichst schnell die nächste Phase eingeleitet werden.
Skype for Business with Teams Collabs
Dieser Co-Existenz Modus integriert die ersten Funktionen von Teams in Skype for Business und lässt eine erste sinnvolle, gemeinsame Nutzung der beiden Welten zu. Im Skype for Business with Teams Collabs Modus werden die Collaboration Funktionen in Teams freigeschaltet, der Workload für Kommunikation (Chat, Audio-,Videocall und Meetings) bleiben aber in Skype for Business bestehen. Der perfekte Einstiegspunkt für Unternehmen, die Skype for Business Online schon lange einsetzen und Teams ins Unternehmen einführen wollen. Gerade im Bereich Zusammenarbeit und Dateiaustausch bietet Teams viele Vorteile und Stärken, die Skype for Business als Echtzeitkommunikationsplattform perfekt ergänzen.
Seit dem 30. Oktober 2018 rollt Microsoft auch einen letzten, fehlenden Baustein für diese Konstellation für jeden Tenant aus: die Präsenz wird in diesem Modus in Teams von Skype for Business übernommen. Wechselt die Präsenz im Skype for Business auf beschäftigt, so übernimmt Teams diese Präsenz für den Anwender.
Skype for Business with Teams Collabs & Meetings
Dieser Modus ergänzt den Teams Client um die Komponente Online Meetings. Neben der Collaboration Komponente in Teams, wird Teams als primäre Meetingplattform aktiviert. Ein schöner Weg, um seinen Anwendern nochmals die Mehrwerte von Microsoft Teams und Office 365 zur Verfügung zu stellen. So können die Anwender während eines Meetings mit Microsoft Teams schon Funktionen wie Video Blur, Transkription (=Live Untertitel in einem Meeting ) oder Translation (= Live Übersetzung als Untertitel) nutzen. Auch die neuen Funktionen zu Aufzeichnung eines Meetings mittels Microsoft Stream oder Microsoft Teams Live Event (1:n Meetings mit bis zu 10.000 Teilnehmern) stehen dann zur Verfügung.
Wird dieser Modus für Anwender aktiv, so verschwindet das Skype for Business Besprechungs-AddIn in Outlook und es ist nur noch das Teams Besprechungs-AddIn verfügbar. Hierüber wird gewährleistet, dass die Meetings nur noch über Teams erfolgen. Erhält ein Anwender eine SfB Meeting Einladung eines externen Partners, so öffnet sich natürlich für Anwender der Skype for Business Softclient und das Online Meeting erfolgt dann über den SfB Softclient. Erhalten externe Partner die Teams Einladung zu einem Meeting, nutzen Teams aber noch nicht, so können diese per Webbrowser (idealerweise Microsoft Edge Browser) an dem Meeting teilnehmen oder sich an einem mobilen Endgerät die Teams Mobile App herunterladen und als Gast an einem Meeting teilnehmen. Auch in diesem Modus wird der Präsenzstatus zwischen beiden Welten (Skype for Business und Teams) abgeglichen, wobei Skype for Business nach wie vor der Taktgeber ist.