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Virtuelle Desktop Infrastruktur: Flexibel, sicher und effizient

Geschrieben von Christina Löchteken | 8.12.22

Virtuelle Desktop Infrastrukturen für den modernen Arbeitsplatz

Virtuelle Desktop Infrastrukturen (VDI) haben sich in den letzten Jahren als Schlüsseltechnologie etabliert, um Arbeitsumgebungen ortsunabhängig bereitzustellen. Denn durch den modernen Arbeitsplatz arbeiten immer mehr Menschen ortsunabhängig und flexibel. Dazu brauchen sie einen zuverlässigen Zugriff auf Geschäftsanwendungen und Services, um produktiv arbeiten zu können. Virtuelle Desktops tragen einerseits zu einer Entlastung sowie einer höheren Agilität der IT bei. Andererseits stellt sich jedoch angesichts der zunehmenden Nutzung von Cloud Services wie Microsoft Teams oder SharePoint die Frage, ob es nicht an der Zeit ist, den nächsten Schritt zu gehen und die häufig noch lokal betriebene VDI als Service aus der Cloud zu beziehen, um dadurch die Geschwindigkeit, Wirtschaftlichkeit, Sicherheit und Skalierbarkeit weiter zu erhöhen.

Diese Fallstudie erläutert am Beispiel von Microsoft Azure Virtual Desktop die Funktionsweise, Anwendungsszenarien sowie den Mehrwert einer Cloud-basierten VDI und gibt Entscheidungshilfen.

Die Anforderungen eines VDIs

Damit VDIs einen geschäftlichen Mehrwert liefern, müssen sie folgende Anforderungen erfüllen:

  • Datenschutz, Sicherheit und Compliance
  • Benutzererlebnis, das einem lokalen Desktop-Client gleichwertig ist
  • Einfaches Management
  • Kosteneffizienz bezüglich Investitionen, IT-Betrieb und Lizenzen
  • Schnelle Skalierbarkeit nach oben und unten
  • Eine lokale VDI und Azure Virtual Desktop erfüllen diese Punkte unterschiedlich.

Was ist Azure Virtual Desktop (AVD)?

AVD ist ein cloud-basierter Dienst zum ortsunabhängigen Bereitstellen virtueller Desktops und Anwendungen für beliebige Endgeräte. Die Virtuellen Maschinen (VMs) werden in Microsoft Azure gehostet und können auf alle benötigten Ressourcen des Unternehmens zugreifen. Die Betriebsverantwortung für die Infrastruktur liegt somit beim Provider. Unterstützt werden die Betriebssysteme Windows 10/11 Enterprise.

Transparente Kosten und höhere Wirtschaftlichkeit durch VDIs

Der komplette VDI-Stack kommt aus der Cloud. Vorabinvestitionen in Hardware und Aufgaben wie Installation, Administration und Wartung der VDI-Infrastruktur entfallen. Stattdessen braucht nur noch die benötigte Anzahl von virtuellen Desktops gebucht werden – das Beste: Diese Anzahl wird durch intelligente Prozesse so klein wie möglich gehalten und bei Bedarf automatisch angepasst. Anstelle von Fixkosten werden die gebuchten Dienste verbrauchs- basiert abgerechnet. Außerdem entfällt das Risiko einer Über- bzw. Unterprovisionierung. Weitere Pluspunkte sind die bessere Ressourcennutzung und Wirtschaftlichkeit:

  • Mit Windows 10/11 Enterprise Multi-Session AVD lassen sich mehrere, gleichzeitige Benutzersitzungen auf einer einzigen VM ausführen.
  • Durch das Verwenden vorhandener Microsoft-Lizenzen fallen keine zusätzlichen Lizenzkosten an.
  • Wird ein Arbeitsplatz nicht genutzt, lässt sich für diesen Zeitraum die Rechenleistung bzw. VM herunterfahren (z. B. am Wochenende).

Schnelles Bereitstellen und Skalieren

Das flexible Hinzu- und Abbuchen hat neben den transparenten Kosten auch noch einen weiteren Vorteil: optimierte Skalierbarkeit. Bei zeitkritischen oder besonders anspruchsvollen Leistungsanforderungen verursachen lokale VDIs häufig mehr Aufwand und sind weniger agil. Dank intelligenter Funktionen stehen in Microsoft Azure die benötigten VMs, Desktops oder Anwendungen mit wenigen Klicks bereit. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Standardkonfigurationen wie Office-Arbeitsplätze oder um spezialisierte Workloads wie leistungshungrige CAD-Workstations handelt.

Vereinfachtes Management mit VDIs entlastet die IT-Abteilung

Das Verlagern der VDI in die Cloud verringert die Komplexität. Denn wichtige Infrastrukturkomponenten sind automatisiert, so dass z. B. zeitaufwändige Installationen von Anwendungen oder die manuelle Anpassung von Systemeinstellungen entfallen. Aufgaben wie das Erstellen und Aktualisieren von standardisierten Desktop-Umgebungen und benutzerindividuelle Konfigurationen lassen sich ein- facher umsetzen. So können Einzelsitzungen und mehrere Nutzer über ein einziges Image verwaltet werden.

Verbessertes Benutzererlebnis für produktives Arbeiten

Anwender erhalten auf Wunsch eine vollständige Windows 10/11 Enterprise-Umgebung, einschließlich Edge, Cortana und Microsoft Store. Dienste wie Microsoft 365 sind nahtlos integriert und die GPU-Beschleunigung für Codierung und Video minimiert Latenzen. Das gewohnte Look and Feel sowie die hohe Performance sorgen für ein Benutzererlebnis wie bei einem lokalen PC und erlauben ein produktives Arbeiten – unabhängig vom Endgerät. Weitere Features sind:

  • Zugriff mit neuen und älteren Windows-Anwendungen auf integrierte bzw. angeschlossene Kameras in Remote- Apps/-Desktops.
  • Nutzerprofile lassen sich containerbasiert speichern und einfach zwischen Desktop-Instanzen teilen, um persönliche Einstellungen über mehrere Sitzungen bereitzustellen.

Integrierte Sicherheit und Compliance

Die Endgeräte der Nutzer dienen lediglich zur Tastatureingabe und Visualisierung. Das Verarbeiten und Speichern der Daten erfolgt in der Azure Cloud, was einen unbeabsichtigten Transfer von sensiblen Daten nach Außen verhindert. Dank der zentralen Kontrolle sowie integrierter IT-Security- und Compliance-Funktionen lassen sich Richtlinien und gesetzliche Vorgaben einfacher einhalten sowie das Firmennetzwerk besser vor Cyberattacken schützen, etwa durch das proaktive Erkennen von Bedrohungen – auch auf privaten Geräten.

Anwendungsszenarien – wann lohnt sich der Einsatz von AVD?

Aufgrund der genannten Funktionen und Möglichkeiten ist der Einsatz von AVD für folgende Szenarien sinnvoll:

  • Schutz von sensiblen Unternehmensressourcen – z. B. Arbeiten im Homeoffice mit privaten Endgeräten
  • Dynamische bzw. schwankende Anzahl von Nutzern – z. B. bei befristet Beschäftigten, Geschäftspartnern, Lieferanten sowie bei Fusionen oder Akquisitionen
  • Anbindung von dezentralen, mobilen und externen Nutzern an das Firmennetzwerk – z. B. Mitarbeitende in Zweigstellen oder an verteilten Standorten sowie Call Center
  • Spezialisierte Workloads – z.B. für Design und Engineering (CAD-Systeme), Softwareentwicklung und -tests sowie Legacy- Anwendungen
  • Einhalten von branchenspezifischen oder lokalen Vorschriften – z.B. in stark regulierten Bereichen wie Finanz- und Gesundheitswesen oder Öffentliche Verwaltung

Virtualisierungsalternativen – Welche Lösung passt am besten?

Zur Virtualisierung der Desktopumgebung in der Azure Cloud, gibt es noch zusätzliche Möglichkeiten virtualisierte Desktops anzubieten, wie Windows 365 und AVD über Citrix oder vmware Horizon. Die wesentlichen Unterschiede auf einen Blick:

 

Windows 365 Azure Virtual Desktop AVD mit Citrix und VMware VDI
Einfachheit für Nutzer im Fokus Flexibilität und Kontrolle im Fokus Investitionen und Skills weiter nutzen durch die Integration mit Citrix und VMware Horizon in bestehenden VDI-Umgebungen
Personalisierte Cloud-PCs Persistente und nicht persistente Desktops
nutzerbasiert verbrauchsbasiert
keine VDI- oder Azure- Kenntnisse erforderlich VDI- oder Azure- Kenntnisse erforderlich Aufbau einer Multi-Cloud oder hybriden Umgebung mit einer zentralen Verwaltung
Single Session Windows VM Multi-Session Windows VM  
  Remote App-Streaming  
CPU und RAM schnell skalierbar CPU, GPU und RAM flexibel skalierbar; geeignet für spezialisierte GPU und High- Performance Workloads  

 

Ergebnisse

VDI ist für viele Unternehmen das Mittel der Wahl, um Mitarbeitenden standortunabhängig einen Zugriff auf benötigte Ressourcen zu ermöglichen. Marktanalysen zeigen: Die cloud-basierte Virtualisierung löst zunehmend lokale VDIs ab, da sie die Vorteile einer On-Premises-Umgebungen um die Stärken der Cloud erweitert. Sie ist flexibler anpassbar, schneller skalierbar und einfacher zu verwalten. Zugleich bietet sie mehr Sicherheit und Compliance-Kontrolle sowie ein besseres Benutzererlebnis. Darüber hinaus werden das VDI-Backend wie Server und Storage-Komponenten sowie das Management der Infrastruktur an den Provider ausgelagert und müssen nicht mehr von der Inhouse-IT geschultert werden.

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